Luftwaffenmusikkorps Münster in Heek
Marschmusik mal anders
Unübersehbar war die Freude von Bernd Schaten, dem Zweiten Vorsitzender des Musikvereins Heek, als er am Freitag das Luftwaffenmusikkorps Münster zum 125-jährigen Bestehens seines Vereins in der Sporthalle der Kreuzschule in Heek begrüßte.
Rund 400 Gäste waren in die Turnhalle zu dem Konzert gekommen, dessen Einnahmen in die Nachwuchsförderung fließen. „Ich wünsche uns allen ein tolles Musikerlebnis und den Akteuren viel Erfolg!“, so Schaten zu Beginn.
Dann hatte die Musik Vorrang, die der Dirigent Christian Weiper immer wieder mit Moderationen ausschmückte. Für den gebürtigen Wessumer war es in Heek fast ein Heimspiel.
Im ersten Konzertteil dominierten die Beiträge, die besondere Herausforderungen an Weipers symphonisches Blasorchester stellten. Rund 60 hervorragend ausgebildete und erfahrene Berufsmusiker hatten mit Märschen von Giacomo Meyerbeer und Julius Fucik im Wechsel mit Operettenklängen von Johann Strauß oder Kompositionen von Alfred Reed kein Problem.
Fuciks Marsch „Unter der Admiralsflagge“ war einer der Werke, die ansonsten nur selten in öffentlichen Konzerten gespielt werden. „Er wird heute noch bei der Marine gespielt“, erwähnte Weiper. Paukenschläge mit einem wunderschönen Zusammenspiel von Posaunen und Trompeten markierten den Anfang des Stücks, das mit der Rhythmik bekannterer Märsche nur wenig zu tun hatte.
Nach der Pause wechselte das Orchester zum Genre der Unterhaltungsmusik. Der Titel „Fanfare 2000“ klang überhaupt nicht danach. Der Autor war Udo Jürgens. In Verknüpfung mit dem Swing-Titel „Sing, Sing, Sing“ von Louis Prima aus den 1930er-Jahren begegnete den Zuhörern damit ebenso Musik, die sonst nur selten interpretiert wird. Besonders starke Akzente setzten die Percussionisten.
Auch Robbie Williams veröffentlichte 2001 ein Album nur mit Swing-Titeln. In die Gesangsrolle schlüpfte aber an diesem Abend Stabsfeldwebel Michael Arnemann. „Lady is a tramp“ und „Mack the knife“ stammen von dem Album, in dem Williams alte Titel von Frank Sinatra aufgriff.
Mit den drei Sängerinnen der Gruppe „The Judies“ erwachte auch die Zeit der Andrew Sisters mit ihren Songs zu neuem Leben. Christina Harpers aus Wessum, Susanne Bergers aus Münster und Jasmin de Wilde aus Enschede boten eine tolle Ergänzung zum instrumentalen Klang des Blasorchesters aus Münster.
Hauptfeldwebel Lucas Knappe (Sopransaxofon) setzte dem Konzert als Solist mit dem Olympia-Titel von Los Angeles „Grace“ ein weiteres Sahnehäubchen auf. Stehende Ovationen waren der Lohn für die Musiker, die sich mit Zugaben beim Publikum bedankten.
Quelle: Elvira Meisel-Kemper (Münsterlandzeitung)