Musik liegt in der Luft
Morgens, kurz nach 7 Uhr auf der Rosenstraße: Musiker Ludger Rabbe liegt noch wie viele andere in den Federn, als vor seiner Tür plötzlich „Guten Morgen Sonnenschein“ schallt. Der Präsident des Heimat- und Schützenvereins Ralf Münstermann und weitere Vorstandsmitglieder haben den Spieß umgedreht. „Normalerweise werden wir am Schützenfestsamstag vom Musikverein geweckt und heute ist es mal Zeit, sich zu revanchieren“, meint er und im selben Moment erscheint Ludger Rabbe auf der Straße – noch nicht in Uniform, aber mit einer Flasche Korn. „Bis Mittag haben wir sie alle wach“, glaubt das Frühkommando.
Das Festwochenende steuert mittags einen weiteren Höhepunkt entgegen. Von des Sammelplätzen ziehen die vielen Vereine aus der Region zum großen Festumzug. Überall erklingt Marschmusik und die Straßen sind bereits gefüllt mit vielen Heekern und Gästen aus den Nachbarorten.
Stolz marschieren die Heeker Musiker gemeinsam mit den 24 Gastvereinen, darunter einige Musikkapellen und Spielmannszüge, durch die Festbögen zum Festzelt. Die Zuhörer sind begeistert und die Kinder am Straßenrand entdecken Papa mit Schützenhut und Mama oder Geschwister in Reihen der Musizierenden. Der Vorsitzende Willy Terwolbeck wartet bereits auf dem Festplatz und genießt den Ausblick. Im Mittelpunkt steht natürlich „sein“ Heeker Musikverein und auch bei den Gästen wird dieser wie schon beim Sternmarsch mit besonderem Applaus bedacht.
Endlich starten
Ferdi Hallen, der Dirigent des Jubelorchesters, ist ebenfalls an vorderster Front dabei und übernimmt bei den gassenhauern „Preußens Gloria“ und „Mars der Medici“ das Kommando über den jetzt mehrere hundert Musiker umfassenden Klangkörper. Und dann endlich startet der eigentliche festumzug durch das Dorf. Mittlerweile haben sich einige findige Heeker einen Logenplatz mit Sekt und Leckereien in den oberen Stockwerken der anliegenden Häuser gesichert, um den seltenen Ausblick zu feiern. Vor dem Festzelt wartet schließlich der Festwirt mit einem stattlichen Empfangskomitee bereits auf die Mannschaft, um sie mit dem Nötigsten zu versorgen. Der langen Jubiläumssause steht nichts mehr im Wege.
Quelle: Münsterlandzeitung