Gründerjahre

Die Gründung der Heeker Musikkapelle

Kern der heutigen Kapelle ist von alters her die Familie Lenfers, die nach dem Volksmund „bar Musik“ ist. Bis zum Großvater des I. Kapellmeisters läßt sich die Kapelle und ihre Schicksale verfolgen. Wie aus dem Heimatbüchlein „Vergißmeinnicht“ des Herrn Dr. med. Kückmann von 1928 zu erfahren ist, war die Familie Lenfers schon seit etwa 300 Jahren eine aktive Musikerfamilie.
So berichten alte Urkunden, dass bereits im Jahre 1731 ein Musicus Wilhelm Lenfers (also, von Beruf: Musiker!) in der Pfarrkirche zu Heek getraut wurde.

Mit Geige, Kontrabass anderen Streichinstrumenten, fiedelten die Vorfahren nicht nur durch unsere engere Heimat, sondern auch weit nach Holland hinein. Da es in Heek in den damaligen Zeiten an geeigneten Arbeitsplätzen mangelte, arbeiteten sie dort am Tage mit Sichel und Sense und abends wurde musiziert. Damit verdienten sie sich ein schönes Geld. Besonders in Holland waren sie weit und breit als tüchtige Musiker bekannt. So ist es zu erklären, dass der erste Kapellmeister Johann Heinrich Lenfers dort eine reiche Heirat hätte machen können. Er aber blieb Heek und seiner Heeker Liebe treu.

Es ist wohl mit Sicherheit anzunehmen, dass die Vorväter des Kapellmeisters Johann Heinrich Lenfers nicht allein durch Holland zogen, sondern sie nahmen sich bestimmt die erforderliche Begleitung von 3 oder 4 Mann mit. In jenen Jahren – also vor rund 190 Jahren – wurde bereits die Wurzel zur heutigen Kapelle gelegt. Da Geigen, Bratsche und Kontrabaß vorhanden waren, herrschte Streichmusik vor. An teure Blasinstrumente konnte in den armseligen Zeiten im kleinen Heidedörfchen Heek keiner denken.

 

JohannHeinrichJohann Heinrich Lenfers

Gründer des Musikvereins
Dirigent von 1892 – 1896

Johann Heinrich Bernhard Lenfers, der Vater des 1. Kapellmeisters, war nach der mündlichen Überlieferung zweifellos der tüchtigste Musiker in der langen Kette der Lenfers-Vorfahren. Er spielte zusammen mit seinem Bruder Heinrich (er wohnte im Gauslingschen Nebenhause auf dem Kirchplatz) und Gerhard Lenfers (oll Burricks öhm) in einer vielleicht 7 bis 8 Mann starken Kapelle.

Dessen Sohn Johann Heinrich setzte das edle Handwerk seiner Väter fort. Sogar aus Legden, Schöppingen und Eggerode holte er sich Hilfskräfte heran, da es damals in Heek wahrscheinlich an geeigneten Kräften mangelte. Das war ein Notbehelf und keine bodenständige Sache. Er selbst war ein tüchtiger Musiker und immer kreuzfidel und beherrschte mehrere Instrumente.